buskow

Buskow wurde im Jahr 1256 erstmals erwähnt. Ich verzichte an dieser Stelle auf die eintausendundeinste Fassung, dass Buskow als Buscowe erwähnt wurde und warum und wieso und schreibe aus meiner Sicht viel interessantere Fakten, die nirgends stehen.

Buskow ist eingemeindet zu Neuruppin und liegt etwas unterhalb der Mitte an der Süd-West Seite des Ruppiner Sees. Der Ruppiner See ist mit seinen 10km Länge und bis zu 24 Metern Tiefe das Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte. An der breitesten Stelle, der Lanke, ist der Ruppiner See 1,4km breit.

Ruppiner See in Wustrau Foto von Wikimedia, A.Sevin

Ich gehe auf den Ruppiner See, übrigens dem längsten See Brandenburgs, aus folgendem Grund ein, er entstand nämlich vor etwa 12.000 Jahren, als aufgrund der globalen Erwärmung (ja, die gab es damals schon), das Gletschereis abtaute.
Man erkennt heute noch das Bett der Gletscherzunge hier in der Region. Während in Neuruppin alles flach und eben ist, wird es auf der Fahrt nach Rheinsberg hügelig, denn das war der Rand der Gletscherzunge.
Aber das ist immer noch nicht, was ich sagen möchte.
Meine Geschichte fängt etwas später an, nämlich ungefähr vor 5.000 Jahren und damit 4.000 Jahre früher als die Geschichten des Denkmalschutzes mit ihren slawischen Siedlungen.
Das komplette Seeufer, vermutlich noch sehr viel mehr aber hier geht es ja um Buskow, ist seit der Steinzeit dicht besiedelt. Wieviele Siedler hier waren, weiss ich natürlich nicht aber ich weiss, dass hier echt die Post abging. Das zeigt sich schon an der Zahl aufgefundener Pfeil- und Speerspitzen nur hier im Garten. Aber das ist nicht alles. Hier in der Umgebung ist faktisch alles zum Bodendenkmal erklärt worden und als ich dem nachging, kam dabei folgendes zu Tage: Nicht nur die starke Besiedlung seit der Steinzeit, es sind auch zahlreiche Nachweise aus der Bronze und Eisenzeit vorhanden, um das Jahr 1.000 siedelten dann Slawen hier, es gab mehrere Burgen um den See und dann kamen die Preußen.
Man kann also durchaus behaupten, Buskow als Siedlung dürfte es ungefähr seit nun 5.000 Jahren geben.
Der erste geschichtliche Nachweis kam um 1250, als dann auch die Kirche, die hier heute noch neben dem Schloss steht und genutzt wird, erbaut wurde.
Wer die Kirche von innen besichtigt, wird feststellen, dass die hintersten beiden Reihen versperrt sind. Diese Reihen sind den Schlossbesitzern vorbehalten. Früher gab es sogar eine eigene Eingangstür für die Schlossherren. Man kann den alten Eingang heute noch erkennen.
Niemand wagt es noch heute, sich in die hintersten Reihen zu setzen – ausser uns, denn heute sind wir die Schlossherren und dieses Spiel mache ich gerne mit.